Eingangsbereich LeCèdreMaurice
Boulevard- und Eingangsbereich des jüngsten LeCèdre an der Nüschelerstrasse 31 in 8001 Zürich (Bild Raphael Ziegler)

Vergangenen Sonntag, 10. März 19, war es soweit: Auf Einladung von Maurice und Ursula Houraibi, den Inventoren authentisch-libanesischer Restaurants in Zürich, fanden sich langjährige Freunde, Stammkunden, Wegbegleiter, Bekannte und Verwandte zur Eröffnung der 3. „Dépendance“ des LeCèdre an bester Lage der City ein.

Wem ist der charismatische und leidenschaftlich engagierte Verfechter der echten libanesischen Küche auf dem Platz Zürich nicht seit bald 25 Jahren ein Begriff für herzliche und verwöhnende Gastfreundschaft „par excellence“?

Auf Gefahr hin, dass die persönliche Geschichte von Maurice Houraibi bekannt ist, sei diese den Lesern von www.insidenews.ch doch kurz vorangestellt. Im jugendlichen Alter von 27 Lenzen wandert er in die Schweiz ein und findet über erfolgreiche Stationen im Gastgewerbe von Genf und Bäretswil den Weg nach Zürich. Die Motivation dazu bildet der Traum vom eigenen Restaurant, welcher mit der Uebernahme des heute noch bestehenden Lokals an der Badenerstrasse beginnt. Auch schon 25 Jahre ist das nun her, und führt vorerst über die seit Jahrzehnten ungebrochen beliebt italienische Küche. Denn die meisten Gäste haben damals weder von Mezzeh noch Hummus, usw. JE ‚was gehört, geschweige denn diese verkostet. Zudem sind diesbezügliche Berührungsängste per Ende der 90-er-Jahre noch allgegenwärtig. Weshalb sich mittags die Liebhaber italienischer Speisen, und abends vorab bloss einzelne Pioniere ans Probieren der enorm schmackhaften, kreativen und gesunden Mezzeh mit oder ohne Begleitung von dreierlei Fleischspiessen wagten.

Le Cèdre
Chefkoch Chalil mit Eröffnungs-Gästen beim TakeAway-Bereich (Foto Raphael Ziegler)

Die Anfänge …

So erinnert sich der Autor dieser Zeilen noch bestens daran, als vieljähriger Testesser und –redaktor von nacheinander GaultMillau (bei Beginn damit ebenso erst 27) und den „Guide Bleu“ neben alljährlich zum Test-Besuch vorgeschriebenen Restaurants eben unbedingt auch Konzepte mit „exotisch“ anderer Küche zu besuchen. So kam es, dass ich eines abends zusammen mit einem Kollegen des „blauen Führers“ eher spontan auf das „LeCèdre“ stiess. Obwohl wir die Lokalität eher zu fortgeschrittener Stunde mit dem Gedanken betraten, uns wegen darauf zu achtendem Hüftumfang „nur noch ‚was Kleines einzuverleiben“, empfängt Maurice bereits bei diesem Erstkontakt mit offenen Armen und sprichwörtlicher Gastfreundschaft. Sofort werden wir von ihm gebeten, uns an einen gemütlichen Ecktisch zu setzen, worauf die lukullische Reise mit einer Auswahl aus 85 (!) unterschiedlichen Mezzeh (=Vorspeisen, die in Begleitung von Fisch, Geflügel, Lamm, Kalb und Rind ebenso als Hauptgang sehr geschätzt sind) beginnt: Unter Begleitung dazu ausgeschenkter, libanesischer Edelweine (alle über 90 Parker-Punkte!) sind wir auf Anhieb begeistert und verleihen dem Ursprungs-LeCèdre als Neuentdeckung 1998 von Beginn weg 4 Hüte für den „guide bleu“ 1999!

Was insofern einer Novität entsprach, als wir Testredaktoren damals gehalten waren, nicht bereits zum Vorneherein die zweithöchste Note vor dem Palmarès zu verleihen… Letzterer erfolgt übrigens dann voller Ueberzeugung lediglich ein Jahr später nach!

Der Libanon…

… – nicht zu verwechseln mit Libyen (!) – prägt als „Tor zum Orient“ den integralen arabischen Raum. Dank geografischer Lage, idealem Klima und zahlreichen Naturschönheiten wird dieses Land seit biblischen Epochen bis heute von Poeten und Reisenden gepriesen. Auf engstem Raum leben hier Christen, Drusen und Muslime in keineswegs selbstverständlicher Eintracht zusammen. Auch ist deren Gastfreundlichkeit von essenzieller Bedeutung für das friedfertige Miteinander unterschiedlicher Völker. Aufgrund der konfessionellen Vielfalt im Libanon, gelten sowohl muslimische als auch christliche Feiertage für die integrale Bevölkerung. Solche Grundwerte werden auch in den LeCèdre Restaurants gepflegt – und zwar sowohl Umgang mit den Gästen, als auch kulinarisch. Denn Maurice selbst wird u.a. vom starken Wunsch getrieben, die verschiedensten Kulturen zu vereinen und damit aufzuzeigen, dass ein Miteinander bei tolerantem Willen allerseits funktionieren kann. In diesem Kontext „geht ja ebenso die Liebe bekanntlich durch den Magen“…

…und seine Küche

Hummus
Das täglich frisch zubereitete, traumhafte „no convenience“-Hummus (Bild jpr-communication)

Dessen originell unverwechselbare Qualitätskost ist DIE gehobene Feinschmeckerküche des Orients! Unser Protagonist selbst sucht die Naturprodukte jeden Morgen ab 03.00 Uhr in grossen Mengen auf dem Engros-Markt eingangs Zürich aus. Wenn saisonal möglich direkt aus dem Libanon, im Winter jedoch aus Sizilien/I: Als Hauptkomponenten Gemüse, Obst mit z.B. Zitronen am Strunk, Hülsenfrüchte, Burgol/ul, Reis, Fisch, Lamm, Huhn, Nüsse, Oliven, Joghurt und Sesam. Sowie als Geschmacksträger kiloweise italienischer Petterli und Koriander, Minze und Knoblauch. Daraus entstehen Gerichte wie Hummus, Baba Ganoush, Fatayer, Falafel, Taboulé, Muhammara, mit Käse überbackene Tomaten und Kartoffeln, im Teig gebackenes Lammfleisch, frittierte Auberginen an Sesamsauce und viele mehr.

Der Standort des jüngsten LeCèdre…

…befindet sich an zentralster City-Lage unweit der und parallel zur Bahnhofstrasse. Es ist von der zeitgemässen Gestaltung her einem jugendlichen Styling verpflichtet, welches vorwiegend eine urbane Klientel anspricht. So sind etwa in die pflegeleichten Bodenplatten teilweise Sujets und Abbildungen orientalischer Teppiche eingebrannt, welche einen reizvollen Kontrast zur einladend hellen und licht-durchfluteten Räumlichkeit bringen. Gleich beim Eintreten ins brandneue Lokal, finden sich unmittelbar hinter der zur Nüschelerstrasse hin ausschliesslich integralen Fensterfläche zwei gegenüber dem Rest der Brasserie separierte und ruhigere Vierer-Tische: Sie sind per Glasscheiben vom Trakt eines übergrossen Backofens in Form eines kleinen Doms getrennt, woneben sich eine Durchreiche für Speisen und Getränke sowie im rechten Winkel ein kleiner Tresen befindet. Des Weiteren lässt sich die ebenso ganzheitliche Glasscheibe der Lokalität in wärmeren Monaten zur Boulevard-Nutzung erweitern. Das dritte Zürcher LeCèdre dürfte mittags von einer jungen und jung gebliebenen Business-Kundschaft sowie abends „after work“ geradezu „geflutet“ werden!

Le Cèdre
Stimmungsbild des jüngsten Le Cèdre Maurice inmitten der City Zürichs (copyright by Raphael Ziegler)

Im Uebrigen werden Neuentdecker der arabischen Küche jederzeit vom aufmerksam sympathischen und beflissenen Team der nunmehr drei LeCèdre-Betriebe informativ und liebevoll aufgeklärt: Schliesslich ist die libanesische Gastfreundschaft gegenüber Familien, Freunden und sogar Fremden gleichermassen eine Sache der Ehre! Obend’rein sind viele libanesische Speisen auch kreativst vegetarisch, ja vegan, weshalb sämtliche drei Lokalitäten der Gebrüder Houraibi – Chalil als Chefkoch – mittags und abends nahezu immer rappelvoll mit attraktiven Damen aller Altersklassen vorzufinden sind…

Boden Le Cèdre 8001 ZH
Ein Teil des authentisch luxuriösen Bodens im jüngsten Le Cèdre Maurice (Foto jpr-communication)

Im Le Cèdre Maurice an der Nüschelerstrasse 31 in 8001 Zürich mit Telefonnummer 044 221 98 02 werden Gäste seit Montag, 11. März 2019, willkommen geheissen: Montag bis Sonntag 11.30 – 14.30 & 18.00 – 24.00 (Take away 11.30-16.00 & 18.00 – 24.00) Uhr.